Dr. Falk Richter, Dresden |
27.03.2012:Warum jeder zunächst für sich selbst verantwortlich istTags: Selbstmanagement und ZeitmanagementBei der Durchsetzung eigener und Beachtung fremder Interessen lassen sich grob betrachtet drei Gruppen von Menschen unterscheiden: Eine erste Gruppe könnte man als die rücksichtslosen Egoisten bezeichnen. Diese denken meist nur an ihre eigenen Ziele und Befindlichkeiten. Eine zweite Gruppe könnte man die Rücksichtsvoll-Selbstbewussten zu nennen. Diese versuchen, ihre eigenen Ziele im Einklang mit den Interessen und Bedürfnissen anderer zu verwirklichen. Was letztlich nicht immer ohne Absprache und Reibung funktioniert. Gerade mit Vertretern der erstgenannten Gruppe dürfte es dabei immer wieder Anlass für Diskussionen geben. Und es gibt eine dritte Gruppe, die man die Rücksichtsvollen nennen könnte. Menschen, die ihre persönlichen Interessen meist hintenan stellen und erwarten, dass andere dafür sorgen, dass sie auch mal ihre Bedürfnisse befriedigen können. Von diesen Menschen wird man selten hören, dass sie ihre Ziele klar formulieren und auch konkret angehen. Vielmehr erwarten sie, dass andere doch irgendwie von sich aus darauf kommen müssten, dass sie selbst auch Bedürfnisse haben. Das sei doch selbstverständlich. Man wird diese Menschen höchstens meckern hören. Zunächst gegenüber Menschen im persönlichen Umfeld, denen sie ihr Herz ausschütten. Gelegentlich äußern sie sich auch in Form von Vorwürfen gegenüber Menschen, die aus ihrer Sicht zur Gruppe der Egoisten gehören. Für die Rücksichtsvollen sind die Menschen aus Gruppe 1 letztlich die Ursache ihres persönlichen Leids. Dabei machen die Rücksichtsvollen ja selber alles richtig! Sie sind ja auch immer für andere da! Dummerweise bringen dieses Meckern und die Vorwürfe überhaupt nichts. Haben gestern nichts gebracht. Bringen heute nichts. Werden es auch in Zukunft nicht. Die "Egoisten" werden darauf immer wieder nur mit Unverständnis reagieren. Die Menschen der letztgenannten Gruppe müssen letztlich lernen, ihre persönlichen Ziele selbst anzugehen. Dafür ist niemand anders verantwortlich! Nicht immer nur Rücksicht nehmen und darauf warten, dass andere das auch einmal tun und einem den Vortritt lassen, sondern sagen: "Ich möchte jetzt!" Oder es gleich einfach tun. Die Menschen aus Gruppe 3 müssen auch lernen, gegenüber Vertretern von Gruppe 1 Grenzen zu setzen. Der dafür notwendige Aufbau von Selbstbewusstsein geschieht nicht von heute auf morgen, sondern vollzieht sich in mehr oder weniger kleinen oder großen Schritten. Ein erster Schritt kann dabei sein, dass man andere ganz konkret um Unterstützung oder um Rat bittet. Allerdings ist festzustellen, dass es Menschen manchmal sehr schwer fällt, Hilfe zu erbeten oder angebotene Hilfe anzunehmen. Sich eingestehen zu müssen, dass man auf Unterstützung angewiesen ist, erleben Menschen häufig als bedrohlich für ihren Selbstwert. (Siehe dazu auch diesen Beitrag: Ist Hilfe immer hilfreich? Warum wird Unterstützung manchmal abgelehnt?) Allerdings: Niemand ist perfekt. Hilfe zu erbitten und anzunehmen gehört in vielen Situationen einfach dazu. Auch für Menschen, die ihr Leben meistern. Zum Beispiel immer dann, wenn man sich mit etwas Neuem beschäftigt, wo man erst einmal etwas lernen muss. Sei es, dass man dazu geeignete Bücher liest, an Seminaren teilnimmt oder sich coachen lässt. ... Beachten Sie dazu bitte auch meine Angebote zum Thema Selbstmanagement und Stressmanagement ! ...
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